Treibhauseffekt "Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist,
und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis;
deckt sie vielmehr auf."

Epheser 5:10-11

Einleitung

Abschmelzende Polkappen, überschwemmte Inseln, verheerende Dürreperioden, Seuchen, zerstörerische Wirbelstürme – ein Horrorszenario jagt das nächste. Tatsächliche Ereignisse werden durch düstere Prognosen ergänzt. Es baut sich vor unseren Augen ein Klima der Bedrohung auf. Die Angst vor einem globalen atomaren Schlagabtausch ist der Angst vor einer globalen Umweltbedrohung gewichen. In der Zeit des kalten Krieges war der Feind in der jeweils anderen Gesellschaftsordnung zu suchen. Mit Hinweis auf die tagtägliche Bedrohung konnte die Bevölkerung leicht davon überzeugt werden, Opfer an nationaler Eigenständigkeit und persönlicher Freiheit zu bringen. Die Einteilung der Welt in zwei große politische und militärische Machtblöcke zeugte davon.

Sich häufende Naturkatastrophen bilden mittlerweile eine neue Qualität der Bedrohung. Sie erlauben es nicht mehr, den Feind außerhalb der eigenen Ländergrenzen zu suchen. Nach Meinung des Weltklimarates der Vereinten Nationen ist es im Gegenteil der Mensch der Industriegesellschaft selbst, der durch seinen egoistischen und materiell ausgerichteten Lebenswandel für diese Zunahme der Naturkatastrophen verantwortlich ist. Als Hauptgrund wird angeführt, dass zu viele klimaschädliche Gase in die Luft geblasen werden. Als der größte Klimakiller überhaupt wurde das Spurengas CO2 identifiziert, das nur zu 0,038% in der Atmosphäre vorhanden ist.

In allen Massenmedien wird permanent dieselbe Botschaft verkündet:

"Der moderne Mensch mit seinem energieintensiven Lebenswandel ist am Anstieg der Erdtemperatur und mit der damit verbundenen Zunahme der Naturkatastrophen Schuld."

Diese Kernaussage wird in der Öffentlichkeit weder bezweifelt noch diskutiert. Man streitet sich höchstens um die Verteilung des Schuldmaßes. Es geht darum, welche Branche die meisten der sogenannten Treibhausgase zu verantworten hat. So sagte beispielsweise der Firmenchef der Robert Bosch GmbH, Franz Fehrenbach, im Eröffnungsvortrag des Technischen Kongresses des VDA am 2. April 2008 in Ludwigsburg:

"Die größte Herausforderung jedoch liegt nach Meinung der Befragten in aller Welt beim Thema CO2. Interessanterweise wird dabei der Anteil des Verkehrs an den anthropogenen Kohlendioxidemissionen mit 45% deutlich überschätzt, denn tatsächlich liegt er unter 20%, wie wir hier alle wissen. Auch solche Unterschiede zwischen Wahrnehmung und Wahrheit üben Druck aus – sie verlangen dringend nach Aufklärung."

In dasselbe Horn bläst auch der größte Automobilclub Deutschlands, der in seinem Clubmagazin "ADACmotorwelt" vom Juni 2008 schreibt:

"Der ADAC bekennt sich uneingeschränkt zum Klimaschutz. Bei der Hauptversammlung, die unter dem Motto 'ADAC – Umwelt bewahren, mobil bleiben' stand, wurde deutlich: Der Club unternimmt alle Anstrengungen, dieses Motto mit Leben zu füllen: Dies unterstrich ADAC-Präsident Peter Meyer mit diversen Statements. Auf die Einsparung von Kraftstoffen und die Reduzierung von CO2-Emissionen zielt auch die Umweltresolution, die einstimmig verabschiedet wurde. Die Forderung: 'Maßnahmen zum Klimaschutz im Straßenverkehr müssen wirksam, gerecht verteilt und bezahlbar bleiben!' Peter Meyer und die Delegierten befinden sich dabei mit Gastredner Prof. Dr. Klaus Töpfer auf einer Linie. In seinem Vortrag appellierte der ehemalige Umweltminister, der ADAC solle sich für Ideen öffnen, die der Umwelt wirklich dienen…"

Es gibt eine Art offiziellen Konsens, dass etwas getan werden muss. Gestritten wird nur über den Umfang und den Zeitrahmen. Mit der Unterzeichnung des Protokolls von Kioto hat sich Deutschland freiwillig verpflichtet, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2010 um 21% (gemessen an den Werten von 1990) zu reduzieren. Das hat natürlich Auswirkungen auf alle Lebensbereiche unseres Landes. Alle Branchen werden in die Pflicht genommen, sich Gedanken um die Reduzierung des CO2-Ausstoßes zu machen. Das hehre Ziel ist die Rettung des Weltklimas. Es blüht der internationale Handel mit sogenannten Emissionsrechten, der gewisse Assoziationen zum mittelalterlichen Ablasshandel hervorruft.

Treibstoff und Heizöl werden durch Steuern und Spekulationen ins unermessliche verteuert. Hausbesitzer werden gezwungen, noch funktionierende ältere Heizanlagen für viel Geld zu modernisieren und ihre Fassaden zu dämmen. Die Autoindustrie versucht, regenerativ beim Bremsen freigesetzte Energie in Elektrizität umzuwandeln und diese wieder über Elektromotoren als Antriebsenergie zu verwenden. Intelligente Steuersysteme sollen ohne Komforteinbußen an roten Ampeln den Motor abschalten, um weniger unnötiges CO2 im Stillstand zu erzeugen. Nicht zuletzt hat jeder schon von den Vorschlägen der Regierung gehört, die hubraumabhängige Kfz-Steuer durch eine auf den CO2-Ausstoß bezogene Steuer zu ersetzen.

Von allen Seiten wird dem Bürger aufgedrängt, sich zwischen lieb gewordenen Annehmlichkeiten und der Notwendigkeit des Umweltschutzes zu entscheiden. Das Ergebnis ist vorprogrammiert – das Leben wird immer teurer. Immer weniger Menschen werden sich den zum Leben zwangsläufig gehörenden CO2-Ausstoß leisten können. Es ist ja bereits ein CO2-Punktesystem diskutiert worden, nach dem man pro Kopf eine Anzahl CO2-Punkte erhält, die man je nach Neigung zur Fahrt zur Arbeit, zum Heizen der Wohnung oder aber für eine Flugreise in den Urlaub einsetzen kann.

Generell fällt auf, dass man zwar viel über die möglichen Folgen der Klimaerwärmung und ihrer Ursache des menschlichen Fehlverhaltens spricht, aber kaum die zugrunde liegende Theorie erklärt. So zeigt beispielsweise der Dokumentarfilm "Eine unbequeme Wahrheit" in ca. 90 Minuten die Auswirkungen des anthropogenen Treibhauseffekts auf das Weltklima und den heldenhaften Einsatz seines Machers, Al Gore, zur Rettung der Erde. Die eigentliche Theorie der Erderwärmung handelt der ehemalige Präsidentschaftskandidat der USA dagegen in nur knapp 2 Minuten ab. Al Gore liefert auch eine Begründung für diese Kürze, indem er dem Intellekt seiner Zuhörerschaft schmeichelt und darauf hinweist, dass diese Zusammenhänge ja sowieso schon alle zur Genüge kennen würden.

Macht man sich aber einmal die Mühe und führt eine Umfrage in seinem Bekanntenkreis zu diesem Thema durch, so wird es vermutlich nur wenige geben, die eine verständliche Erklärung des Treibhauseffekts geben können. Man findet eher – typisch für eine Ideologie – viel Gefühl und wenig Wissen.

   Treibhauseffekt – populaerwissenschaftlich erklaert
   Abb. E-1: Der Treibhauseffekt – populärwissenschaftlich erklärt (© Sto AG)

Die populärwissenschaftliche Erklärung des Treibhauseffekts geschieht meist auf ähnliche Weise wie im Dokumentarfilm "Eine unbequeme Wahrheit" in wenigen Sätzen. Als Beispiel soll die Darstellung des Treibhauseffekts in Abbildung E-1 (Quelle: Sto AG, "Bauherren-Ratgeber Fassade", S.29) dienen. Im Original ist diese Abbildung folgendermaßen erläutert:

1) Verursacher von Kohlendioxid: Heizung, Verkehr, Industrie, Brände
2) Das Kohlendioxid sammelt sich als dicke Schicht in der Atmosphäre.
3) Kurzwellige Sonnenstrahlen treffen auf die Erde.
4) Bei der Reflektion vom Boden wird die Strahlung langwellig.
5) Langwellige Strahlung kann die Kohlendioxidschicht nicht durchdringen. Die Wärme staut sich, und die Atmosphäre heizt sich auf.

Dem Leser wird damit erklärt, dass sich CO2 in einer sich immer mehr verdickenden Schicht in der oberen Atmosphäre sammelt. Diese CO2-Schicht ist dann für den wachsenden Wärmestau verantwortlich, indem hier die Wärmestrahlung wie an einem Spiegel zurück zur Erde reflektiert wird. Dass Wärmestrahlung an verspiegelten Flächen reflektiert wird, ist sicherlich jedem klar, der schon mal das Innenleben einer Thermoskanne gesehen hat. So einleuchtend das ganze auf den ersten Blick erscheint, so merkwürdig ist es auf den zweiten. Jedem, der sich ein wenig mit Weinerzeugung auskennt, ist bekannt, dass Kohlendioxid schwerer ist als der Rest der Luft. Es hat die Tendenz, sich am Boden des Weinkellers zu sammeln und nicht unter seiner Decke. Schon so manchem Dackel ist diese physikalische Eigenart des CO2 bei einer Weinkellerbesichtigung zum Verhängnis geworden. Hier einmal zum Vergleich die relativen Massen der drei wichtigsten Atmosphärenbestandteile:

Stickstoff – N2: 28
Sauerstoff – O2: 32
Kohlendioxid – CO2: 44

Die vorliegende Schrift möchte sich mit der offiziellen Theorie des Treibhauseffekts aus der Sicht des Elektrotechnikingenieurs auseinandersetzen. Mit den Mitteln der Physik, der Elektrotechnik und der Spektroskopie soll diese Theorie auf Schwächen und Fehler untersucht werden. Es wird sich im Laufe dieser Abhandlung herausstellen, dass in Fragen des globalen Klimas mehr Politik als Wissenschaft betrieben wird.

Vielleicht ist es auf eine Art auch beruhigend, dass der menschliche Lebenswandel nicht für eine globale Temperaturerhöhung verantwortlich gemacht werden kann.

 nach oben 

© 2010  Ullrich Sussek